Wir wollen heute von einem weiteren ehemaligen FCS-Junioren-Spieler berichten, der den Sprung in den Profi-Fussball geschafft hat.
Berkay Sülüngöz dürften viele Besucher der Spiele unserer 1. Mannschaft noch kennen. Denn nachdem er seit 2001 alle Junioren-Mannschaften durchlief, spielte er von 2013 bis 2015 für zwei Saisons in der 1. Liga für den FC Solothurn unter den Trainern Patrik Grolimund und Aziz Sayilir. Er kam in dieser Zeit zu 47 Erstliga-Einsätzen, in denen er als Defensiv-Spieler 4 Tore erzielte – zwei davon gegen den Erzrivalen FC Grenchen. Sein letzter Treffer zum 2:1-Auswärtssieg in Grenchen besiegelte damals den Abstieg der Uhrenstädter.
Nach einem grossen Umbruch des FCS-Erstliga-Teams im Sommer 2013 gehörte Berkay zu einigen eigenen Junioren, die damals in die 1. Mannschaft integriert wurde. Diese Saison gestaltete sich schwierig. Erst im letzten Saison-Spiel in Sursee wurde der Klassenerhalt gesichert. Doch in der Folgesaison war man dann im vorderen Tabellendrittel mit dabei. Berkay hat in dieser Zeit den FC Basel auf sich aufmerksam gemacht.
Im Sommer 2015 wechselte er zur U21 des FC Basel, durfte dort auch schon mal mit dem Super-League-Team mit trainieren und schaffte es sogar vier Mal in den Kader der Profis. Zu einem Einsatz kam es jedoch nicht. Im Sommer 2017 wechselte er zum gerade in die Challenge League aufgestiegenen FC Rapperswil-Jona. Dort wurde er zum Stammspieler. Ein Jahr später zog es ihn nach Liechtenstein zum FC Vaduz, der ebenfalls in der Challenge League spielte.
Mit dem FC Vaduz schaffte er im Sommer 2020 den Aufstieg in die Super League. In den entscheidenden Barrage-Spielen gegen den FC Thun kam er jedoch nicht zum Einsatz. In drei Jahren in der Challenge League kam Berkay für Rapperswil und Vaduz zu insgesamt 64 Einsätzen bei denen er 7 Tore erzielte.
Zur aktuellen Saison 2020/2021 wechselte der schweizerisch-türkische Doppelbürger in die Türkei zum Altay SK, der in der Stadt Izmir beheimatet ist und in der TFF 1. Lig spielt. Dies ist die zweithöchste Klasse in der Türkei nach der Süper Lig.
Wir sprachen mit Berkay Sülüngöz kurz über seinen aktuellen Klub, seine Ziele und seine Zeit beim FC Solothurn.
Der Verein Altay SK dürfte in der Schweiz nur wenigen geläufig sein. Wie ist der Kontakt zustande gekommen?
Berkay: Durch meinen Berater. In verschiedenen Trainingslagern in der Türkei sind auch immer Beobachter. Und als schweizerisch-türkischer Doppelbürger ist man da schon bekannt.
Was würdest Du sagen sind die grössten Unterschiede zwischen dem Schweizer und dem türkischen Fussball?
Für mich ist der grösste Unterschied, dass Fussball in der Schweiz nicht so sehr gelebt wird, wie in der Türkei. Man muss wissen: In der Türkei ist der Fussball von allen Sportarten ganz klar die Nummer 1. Entsprechend fiebern dort auch alle im Umfeld sehr mit. Dies ist in der Schweiz nicht so.
Zur Zeit sind wir durch Corona alle in einer speziellen Situation. Wie geht man in der Türkei damit um?
Ich habe ja den Beginn noch in Vaduz miterlebt. Grundsätzlich sind die Regeln gleich. In der Türkei gab es jedoch schon wesentlich früher die Maskenpflicht. Und rund um die Profi-Spiele sind die Regeln strenger. Wir werden dort vor jedem Spiel getestet. In der Schweiz war das nicht so.
Welche Ziele hast Du noch für Deine weitere Karriere?
Letzte Saison bin ich mit dem FC Vaduz in Super League aufgestiegen. Nun ist das Ziel auch der Aufstieg in die Süper Lig. Altay SK ist ein sehr traditionsreicher Verein mit grossen Ambitionen. Und ich würde dann natürlich auch gerne in Süper Lig spielen.
Welche Erinnerungen hast Du noch an Deine Zeit beim FC Solothurn sowohl in der Jugend als auch in der 1. Mannschaft?
Da gibt es sehr viele. Ich hatte immer eine sehr gute Zeit beim FC Solothurn. Ich habe ja alle Junioren-Stufen dort durchlaufen. Ich erinnere mich an viele Turniere in der Jugend. Viele Erinnerungen habe ich auch an die Zeit, als ich in das sehr junge Team in der 1. Mannschaft kam. Daran, dass wir im ersten Jahr gegen den Abstieg gekämpft haben und im kommenden Jahr dann vorne mit dabei waren.
Mit Hannes Hunziker, Massimo Veronica oder Fabian Kohler spielen einige Spieler, mit denen Du noch gespielt hast, heute immer noch in unserer 1. Mannschaft. Hast Du da noch Kontakte?
Ja, wenn es mir möglich ist, besuche ich gerne noch Spiele des FC Solothurn. Nach dem Spiel treffen wir uns dann und sprechen über die alten Zeiten. Aber es ist nicht so, dass wir öfters miteinander telefonieren würden.
Wir bedanken uns bei Berkay Sülüngöz für das interessante Gespräch und wünschen ihm für seine weitere Profi-Karriere alles Gute!
Interview geführt durch Christopher Infanger