Interview mit Rony Vetter

Nun gilt es zusammen zu stehen und das Team supporten. Die kommenden Spiele wegweisend für die nahe Zukunft. Die sportliche Leitung sieht in Rony Vetter den richtigen Mann für diese sehr delikate und anspruchsvolle Zeit. Wir haben dem Mr. FC Solothurn ein paar Fragen gestellt. Hier seine Antworten:

Vor Jahren bei einem Spiel der ersten Mannschaft fragte ich Dich nach Deinem Lieblingsteam in der Schweiz. Der FC Solothurn war die Antwort. Wie fühlt es sich an das Fanion Team «vo dim Verein» leiten zu dürfen?

Das ist richtig, in der Schweiz gibt es nur den FCS. Ist sicher sehr reizvoll, die 1.M. zu coachen, vor allem da ich praktisch den ganzen Kader aus der Nachwuchszeit kenne. Schliesslich ist es wie du sagst eine Herzensangelegenheit.

Du hast nicht sofort zugesagt. Gab es dafür bis auf die Absprache mit der Familie noch andere Gründe?

Ja musste mir schon kurz Gedanken machen, ob ich dies alles verkraften würde, da ich im Moment doch auch im Nachwuchs mit der ganzen Umstrukturierung (Integration Frauen, Neuorganisation Breitenfussball, Intensivierung Scouting für Footeco-Bereich, Aufgleisung der Vereinsbesuche etc. etc. sehr gefordert bin. Es war aber auch klar, wenn, dann mit vollem Elan.

Hast Du nicht Angst, dass dein Status im Verein oder in der Öffentlichkeit etwas angekratzt wird, sofern diese Übernahme nicht den gewünschten Turnaround bringt?

Nein, da man in drei Wochen nicht Wunder erwarten darf. Entscheidend ist, wie sich die Mannschaft präsentiert, gerade vor eigenem Anhang. Da gibt es viel Luft nach oben. Fussball ist jedoch keine exakte Wissenschaft, bei der eine gute Performence immer positive Resultate bringt. Jedoch erhöhen stets leidenschaftliche Auftritte die Chancen auf Vollerfolge sehr, dies vor allem, weil wir eine sehr talentierte Mannschaft haben.

Am Dienstagabend haben wir es öffentlich gemacht. Gab es viele positive Rückmeldungen?

Sehr! Viele ehemalige Junioren und Trainer des FCS-Nachwuchses haben mit viel Erfolg gewünscht. Ich war erstaunt und sehr erfreut, dass der FCS doch mehr wahrgenommen wird als allgemein erwartet. Dies zeigt, dass die Euphorie schlummert, an uns liegt es jetzt, diese zu wecken.

Wie steht es mit der Gefühlslage? Du bist der Inbegriff des Vereins und was erwartest Du vom Team und Umfeld in den kommenden Wochen?

Wie schon erwähnt geht es in erster Linie um den Auftritt. Ich erwarte, dass sich jeder Spieler noch mehr reinkniet, dass Spielglück auf unsere Seite zieht, sich gegen Wiederwertigkeiten durchsetzen will, mit Respekt vor dem Gegner aber ohne Angst, sondern mutig nach vorne spielt. Das Umfeld unterstütz an allen Fronten, dies zu spüren ist toll. Ich kenne es allerdings aus dem Nachwuchs nicht anders, wo der Zusammenhalt, das Füreinander stets einer unserer Trümpfe war.

Wie würdest du dich selbst als Trainer beschreiben? Worauf legst du besonders Wert?

Ich bin ein Trainer, der viel verlangt, aber dieses Engagement auch vorlebt. So denke ich, spürt ein Spieler, dass es trotz manchmal sehr forderndem Auftreten stets um seine Förderung/Entwicklung/Zukunft geht. Oft werden die Worte an die Spieler etwas lauter, wenn sie die Leidenschaft vermissen lassen. Fehler machen ist kaum ein Problem aber nicht wollen geht bei mir nicht. Die talentierten Spieler haben dies stets begriffen und dadurch ihren Weg an die Spitze gemacht.

Welcher Trainer hat dich in deiner Laufbahn besonders geprägt bzw. beeindruckt? Was kannst Du aus dieser Zeit anwenden?

Ich hatte gerade in der Aktivzeit eigentlich nur einen Trainer, dafür aber einen richtig Guten in der Person von Hanspeter «Budi» Latour. Die lange Zeit unter ihm hat mich natürlich geprägt und ist sicherlich in einigen Bereichen meiner Tätigkeit als Nachwuchsverantwortlicher spürbar. Stets nach Neuem suchen, ans Limit zu gehen. Unbequeme, steinige Wege zu bewältigen und dabei aber auch immer den Spass an der Sache zu haben, sind einige Gedanken, die mir in Erinnerung bleiben. Wir haben hart, ja sehr hart gearbeitet, waren auch nicht immer gleicher Meinung, aber es war auch oft sehr lustig und wir haben viel gelacht.

Zum Abschluss: Welche Worte möchtest du der Mannschaft und den Fans an dieser Stelle mit auf den Weg geben?

Dass wir ab Samstag wie schon oft in der Vergangenheit eine Einheit bilden und so gemeinsam zum Erfolg zurückkehren und feiern können. Dazu müssen beide Seiten Vollgas geben.

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