Freitagabend auf dem Sportcampus St. Jakob: Am Spielfeldrand steht eine einfache Bank, unweit davon liegen Sportflaschen bereit, dazu Überziehtrikots, Markierkegel, eine Taktiktafel. Während sich langsam die Dämmerung über das weite Gelände legt, absolviert auf dem angrenzenden Fussballfeld eine Handvoll junger Männer ihr Fussballtraining – auf der einen Hälfte des Feldes werden weite Diagonalpässe und Flanken geschlagen, auf der anderen ein Trainingsspiel durchgeführt. Vereinzelt erschallen Anweisungen, hier und da auch ein Lob.
Dass dieses Training so stattfindet ist das Resultat der Zusammenarbeit zwischen dem FC Concordia und dem FC Solothurn. Die Spieler auf dem Feld gehören beiden Vereinen an und bilden gemeinsam das Team FC Concordia BS/FC Solothurn, welches seit dieser Saison an der nationalen U-18 (U-17)-Meisterschaft teilnimmt. Trainiert wird viermal die Woche, zweimal getrennt nach Verein sowie je einmal gemeinsam in Basel und in Solothurn. Die Heimspiele am Wochenende werden alternierend entweder in Basel oder in Solothurn ausgestragen. Diese Zusammenarbeit bringt zwar einen gewissen Aufwand an Koordination und Logistik mit sich, dafür aber können die beiden Vereine nun in dieser Altersklasse im Konzert der Grossen mitspielen und ihre Junioren noch näher an den Profibetrieb heranführen – ohne dass diese gezwungen wären, schon früh in die Nachwuchsabteilung eines Profivereins zu wechseln. Dies ist ein Gewinn nicht nur für die jungen Spieler, sondern auch für die beiden ambitionierten Amateurvereine, welche so die Basisarbeit für die eigene erste Mannschaft stärken können.
Das Projekt ist vorerst auf zwei Jahre angelegt, danach zieht der Schweizerische Fussballverband gemeinsam mit den beiden Vereinen Bilanz. Für Beni Lötscher, Mondhi Mathlouthi und Yves Winkler vom Trainerstab jedenfalls fällt das erste Zwischenfazit positiv aus: Der Zusammenhalt im Team sei ausgesprochen gut – unter Spielern wohlgemerkt, welche sich bis Ende letzter Saison noch als Kontrahenten gegenüberstanden und nun gemeinsam um Meisterschaftspunkte kämpfen. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass das Team nicht nur nach rein fussballerischen, sondern auch nach charakterlichen Kriterien zusammengesetzt worden sei, so Lötscher. Aber auch was die fussballerische Klasse im Team anbetrifft, zeigen sich die Trainer – nach insgesamt elf ausgetragenen Spielen in dieser Saison (inklusive Freundschaftsspiele) sehr zuversichtlich, dass auch die fussballerische Klasse den Ansprüchen in der Liga genügt.
Kein Zweifel: Im Team FC Concordia BS/FC Solothurn wird konzentriert und auf höchstem Niveau an der Ausbildung des Schweizer Fussballnachwuchses gearbeitet. Es scheint, dass hier eine erfolgreiche Zusammenarbeit lanciert wurde, welche auch nach zwei Jahren noch bestand haben wird. Gut möglich, dass die Absolventen dieses Teams bald schon den Schweizer Spitzenfussball bereichern werden – sei es in der ersten Mannschaft von Concordia oder dem FC Solothurn oder sei es in den Stadien des Schweizer Profifussballs.